Im letzten Schuljahr begegneten unsere Schüler dem Künstler Hiroyasu Tsuri aka TWOONE online, um über mehrere Nachmittage ein kollaboratives Kunstwerk zu entwerfen und somit ein aktives Mitgestalten der Welt anzubahnen. Diese Arbeit wurde von der KU Eichstätt begleitet, welche auch den öffentlichen Raum für die Präsentation zur Verfügung stellte.
Ein Jahr später fand dann die Realbegegnung mit dem zeitgenössischen Künstler statt, um gemeinsam Neues zu kreieren und die Welt ein bisschen bunter zu machen. An der Mittelschule fand sich eine große Wand, die schon lange darauf wartete, ihr tristes Äußeres durch Kinder- und Künstlerhände neu bekleiden zu lassen.
In mehreren Teams grundierten die Kinder die Wand in Pastelltönen mit abstrakte Formen, solange bis vom verwitterten Untergrund nichts mehr zu sehen war. Nachdem jedes Team für eine bestimmte Farbe zuständig war, entstand so ein Gemeinschaftskunstwerk, welches Teamgeist, Empathie, Geduld und viele Absprachen und Einigungen erforderte.
Dieses farbenfrohe Werke bildeten das Fundament für den Künstler, der nun in einem satten Blaugrün die Silhouetten von Blumen und Pflanzen darauf verewigte. Als Pinsel diente Ihm dabei eine mit wassergetränkten Malerrolle, was zu einem bewussten Verlaufen der Farben führte. Die Assoziationen zur Vergänglichkeit unseres Planeten und einem Entrinnen der Kontrolle über die klimatischen Veränderungen lagen nahe.
Das Besondere an diesem Kunstwerk ist, dass dieses Verlaufen erst aus geringem Abstand bei genauer Betrachtung erkennbar ist. Aus der Ferne und oberflächlich betrachtet, sieht es nach einem Stück heiler Natur aus. Auch diese Analogie zur Klimarealität kann immer wieder dazu führen, das eigene Tun und Handeln zu überprüfen und sich existenzielle Fragen über unser globales Zusammenleben zu stellen.